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Allgemeines
Der Wolf (lateinisch Lupus) ist ein Sternbild mittlerer Größe am Südhimmel. Zwischen dem Skorpion und dem Kentauren gelegen, wird dem Wolf im Allgemeinen weniger Aufmerksamkeit zuteil. Dennoch hat auch diese Konstellation im Randbereich der Milchstraße interessante Beobachtungsobjekte zu bieten.
Von Mitteleuropa aus sind allerdings nur die nördlichsten Bereiche des Sternbilds Wolf sichtbar, und das auch nur bei guter Horizontsicht. Vollständig sichtbar ist der Wolf hingegen von den Kanarischen Inseln und generell von allen Orten südlich des 35. Breitengrads Nord. In den Monaten Mai und Juni steht das Sternbild günstig am Abendhimmel. Den höchsten Stand über dem Südhorizont um Mitternacht erreicht es Anfang Mai. Je weiter südlich man ist, desto länger ist die Sichtbarkeit in der Nacht.
Hellster Stern im Wolf ist Alpha Lupi (α Lup) mit 2,29 mag. Auch Beta Lupi (β Lup, 2,68 mag) und Gamma Lupi (γ Lup, 2,77 mag) sind heller als die 3. Helligkeitsklasse. Es sind heiße, bläulich-weiß leuchtende Riesensterne der Spektralklasse B, die wie viele andere Sterne in diesem Himmelsareal zur 400 bis 500 Lichtjahre von uns entfernten Scorpius-Centaurus-Assoziation gehören.
Besondere Objekte
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Ursprung des Sternbilds Wolf
Der Wolf gehört zu den 48 aus der Antike überlieferten SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen.n. Wie der benachbarte Kentaur waren die Sterne dieser Konstellation im Alten Orient und im Mittelmeeraum gut zu sehen. Erst später wanderten sie infolge der Präzession weiter nach Süden.
Zum Ursprung des Sternbilds wird gelegentlich der griechische Lykaon-Mythos bemüht. Mehrere Autoren der Antike wie Eratosthenes und Ovid schildern diesen Mythos in verschiedenen Versionen. In einem stimmen sie aber überein: Lykaon, König von Arkadien, soll ein blutrünstiger Herrscher gewesen sein, der wegen seiner frevelhaften und gottlosen Taten von Zeus in einen Wolf (griechisch lýkos, λύκος) verwandelt wurde. Doch so plastisch und eindrücklich diese Schilderungen sind: Sie haben keinen Bezug zu dem heutigen Sternbild Wolf.
Auch die Darstellungen in historischen Himmelsatlanten führen etwas in die Irre. Manche Illustrationen zeigen einen Wolf, der von dem Kentauren Cheiron (Sternbild Centaurus) mit einer Lanze aufgespießt wird. Als Opfertier soll Cheiron den Wolf zum Altar gebracht haben, der unweit vom Wolf ebenfalls als Sternbild zu sehen ist. Doch wie beim Sternbild Kentaur beschrieben, war die vermeintliche Lanze den Aufzeichnungen des Ptolemäus zufolge ein Thyrsosstab. Statt das wilde Tier aufzuspießen, hielt der Kentaur es mit seiner rechten Hand an den Hinterläufen fest.