Allgemeines
Das Sternbild Eridanus besteht aus einer langen Sternenkette, die sich vom Himmelsäquator – beginnend in der Nähe des hellen Sterns RIgel im Orion – bis zum Stern Achernar in der Nähe der Magellanschen Wolken windet. Um das Sternbild in seiner vollen Nord-Süd-Ausdehnung zu erfassen, wurden mehrere Weitwinkelaufnahmen zu einem Mosaikbild zusammengesetzt. (Bilder: Uwe Reichert)
Besondere Himmelsobjekte
Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.
Ursprung des Sternbilds Eridanus
Der Himmelsfluss Eridanus in der Darstellung von Johann Bayer in der 1603 erschienenen „Uranometria“. Den Stern Achernar am südlichen Ende des Flusses bezeichnete Bayer noch mit der älteren Schreibform Acharnar. (Bild: Mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus der Faksimile-Ausgabe der Uranometria 1603 von Johann Bayer, KunstSCHÄTZEverlag 2010, und der Universitätsbibliothek Heidelberg.)
Der mythische Strom Eridanus
Griechische Mythenschreiber identifizierten den namenlosen Fluss am Himmel mit Eridanos, einem riesigen Strom im fernen Westen, am Ende der Welt. In diesen Fluss stürzte Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios und der Okeanos-Tochter Klymene, bei dem Versuch, den Sonnenwagen zu lenken. Und das kam so: Als Helios ihm einen Wunsch erfüllen wollte, bat Phaeton, einmal an seiner Stelle das von wilden Rossen mit geflügelten Hufen gezogene Gespann mit dem Tagesgestirn über das Himmelsgewölbe lenken zu dürfen. Doch der jugendliche Heißsporn vermochte das Gefährt nicht auf seiner Bahn zu halten und kam erst den Sternen und schließlich der Erde zu nahe, so dass weite Landstriche versengt wurden. Städte brannten, Flüsse trockneten aus, der Norden Afrikas wurde in eine dürre Wüste verwandelt. Zeus, der oberste der Götter, versuchte der Katastrophe Einhalt zu gebieten, indem er Phaeton einen Blitz entgegenschleuderte, woraufhin dieser entseelt und mit flammendem Haar wie eine SternschnuppeUmgangssprachliche Bezeichnung für ein Meteor, die Leuchterscheinung, die ein einzelner Körper (Meteoroid oder Asteroid) hervorruft, wenn er in die Erdatmosphäre eindringt und dabei verglüht. vom Himmel herabstürzte und in den Eridanos fiel. Als zu späterer Zeit die Argonauten, nachdem sie das Goldene Vlies erbeutet hatten, mit ihrem Schiff die innerste Bucht des Eridanos befuhren, dampfte der Körper Phaetons noch immer in der Tiefe und ließ stinkenden Rauch und tosende Glut emporsteigen. An den Ufern des Eridanos aber trauerten die zu Pappeln verwandelten Schwestern des Phaeton, und die Tränen, die sie weinten, wurden zu Bernstein. Der verbrannte Himmelsstreifen, den der Unglückliche auf seiner verhängnisvollen Fahrt zurückließ, ist – so weiß es die Überlieferung – noch heute als Milchstraße am Firmament zu sehen.Auch im Himmelsatlas von Johannes Hevelius windet sich der Eridanus als Fluss über den südlichen Himmel. (Aus: Johannes Hevelius, Sternenatlas, russische Ausgabe, Taschkent 1978.)