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Sternbilder ordnen den Himmel
Geschichten als Orientierungshilfe
Von mythischen Sternbildern zur astronomischen Ordnung des Himmels
Lücken am Südhimmel
Da die 48 ursprünglichen SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. den Himmel nicht vollflächig bedeckten und insbesondere am Südhimmel große Lücken ließen, erfanden Gelehrte der Neuzeit weitere hinzu. Der in Augsburg tätige Rechtsanwalt und Liebhaberastronom Johann Bayer (1572 – 1625) veröffentlichte bereits im JahrDie Dauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne. Im bürgerlichen Sprachgebrauch der Zeitabschnitt, der in ganzen Tagen etwa einem Umlauf um die Sonne entspricht, also 365 Tage (366 Tage in einem Schaltjahr). Je nach Bezugspunkt am Himmel ergeben sich verschiedene Jahreslängen: Siderisches Jahr (Sternjahr): Das Zeitintervall, nach dem die mittlere Sonne bezüglich der Sterne wieder dieselbe Position am Himmel erreicht hat: 365,2563604167 Tage (365d 06h 09min 09,54sec). In diesem Zeitraum bewegt sich die Sonne um 360° relativ zu den Sternen. Tropisches Jahr (Sonnenjahr): Das Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden Durchgängen der mittleren Sonne durch den Frühlingspunkt: 365,24219052 Tage (365d 05h 48min 45,261sec). Wegen der Präzession der Erdachse, die den Frühlingspunkt verschiebt, ist das tropische Jahr rund 20 Minuten kürzer als das siderische. In diesem Zeitraum bewegt sich die Sonne um 360° − 50,26″ relativ zu den Sternen. Da die mittlere ekliptikale Länge der Sonne auf den Frühlingspunkt bezogen wird, ist ein tropisches Jahr der Zeitraum, in dem die mittlere ekliptikale Länge der Sonne um 360° zunimmt. Anomalistisches Jahr: Das Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden Durchgängen der Erde durch ihr Perihel: 365,259635864 Tage (365d 06h 13min 52,539sec). Wegen der Bahnstörungen durch die anderen Planeten, die das Perihel pro Jahr um 11,6 Bogensekunden verschieben, ist das anomalistische Jahr um knapp fünf Minuten länger als das siderische. In diesem Zeitraum bewegt sich die Sonne um 360° + 11,6″ relativ zu den Sternen. Kalenderjahr (bürgerliches Jahr): Die mittlere Länge des Jahres nach dem Gregorianischen Kalender: 365,2425 Tage (365d 05h 49min 12sec). Um in ganzen Tagen rechnen zu können, umfasst ein gewöhnliches Kalenderjahr 365 Tage, wobei nach einer Schaltregel gelegentlich ein weiterer Tag eingefügt wird, um das Kalenderjahr an das tropische Jahr anpassen zu können. 1603 mit der „Uranometria“ den ersten Sternatlas, der diese Lücken füllte. Auf 51 Tafeln hatte er 1709 Sterne zumeist recht positionsgetreu eingezeichnet und zudem den Himmel sozusagen neu geordnet. Die einzelnen SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. grenzte Bayer klar voneinander ab, und für den Südhimmel führte er zwölf neue Konstellationen ein.
Diese neuen SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. des Südhimmels gehen freilich nicht auf Bayer selbst, sondern auf den niederländischen Kartografen Petrus Plancius (1552 – 1622) zurück. Dieser hatte Berichte und Aufzeichnungen verschiedener Seefahrer ausgewertet: unter ihnen Amerigo Vespucci, Andrea Corsali, Pedro de Medina, Pieter D. Keyser und Frederick de Houtman. Um genaue Sternpositionen zu erhalten, hatte Plancius sogar seine Landsleute Keyser und Houtman, bevor sie an den ersten niederländischen Expeditionen nach Ostindien teilnahmen, in der Vermessung von Gestirnen ausgebildet. So erschienen um 1600 die ersten Himmelsgloben, auf denen die von Plancius eingeführten südlichen SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. verzeichnet waren.
In die große Lücke am Südhimmel setzte Johann Bayer in seiner „Uranometria“ einige neue Sternbilder. (Bild: Mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus der Faksimile-Ausgabe der Uranometria 1603 von Johann Bayer, KunstSCHÄTZEverlag 2010, und der Universitätsbibliothek Heidelberg.)
Nüchterne Technik anstatt Huldigung von Herrschern
Kein Kaiserdenkmal am Himmel
Eva Foerster, die Schwiegertochter des Berliner Astronomen Wilhelm Foerster, erzählte der Autorin Renate Feyl eine Anekdote, die diese in einem biografischen Essay über Wilhelm Foerster wiedergibt:
Eines Tages kommt auf die Berliner Sternwarte „eine Deputation aus der höchsten Generalität“ Kaiser Wilhelms I. und fordert den Direktor, den Astronomen Wilhelm Foerster, auf, sich dafür einzusetzen, daß „das Sternbild der Cassiopeia, welches bei einer bestimmten Lage zum HorizontAllgemein die Grenzlinie zwischen Himmel und Erde. (1) Der scheinbare Horizont (auch mathematischer oder astronomischer Horizont genannt) ist die Schnittlinie der durch die Augen des Beobachters gelegten waagrechten Ebene mit der Himmelssphäre. Im Horizontsystem des Beobachters teilt der Horizont als GroßkreisEin Kreis auf der Oberfläche einer Kugel, dessen Ebene durch den Kugelmittelpunkt geht. Ein Großkreis schneidet die Kugel in zwei gleiche Teile und ist zudem die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf der Kugeloberfläche. die Himmelssphäre in eine obere und eine untere Hälfte, deren oberer Pol der Zenit und deren unterer Pol der Nadir ist. (2) Der wahre Horizont (auch geozentrischer Horizont genannt) verläuft parallel zum scheinbaren Horizont, aber durch den Erdmittelpunkt. (3) Der natürliche Horizont (auch Landschaftshorizont genannt) ist die durch Berge, Bäume und Gebäude veränderte Grenzlinie zwischen Himmel und Erde. (4) Ein künstlicher Horizont ist in der Instrumententechnik ein Gerät oder Hilfsmittel, mit dem eine Horizontalebene (also eine zur Lotrichtung senkrechte Ebene) realisiert werden kann, wie etwa in der Luftfahrt zur Bestimmung der Raumlage oder in der Astronomie zur Justage von Messgeräten (mittels einer spiegelnden Quecksilberoberfläche). durch die Gruppierung seiner hellsten Sterne nahezu ein lateinisches W darstelle“, den Namen „Wilhelmssternbild“ erhalte. Foerster lehnt ab. Es würde den Spott der Nationen herausfordern, meint er. Dieses ganz und gar nicht untertänige Verhalten macht Foerster in kaisertreuen Kreisen fortan „der Vernachlässigung preußischer Interessen am Sternenhimmel“ verdächtig.
(Quelle: Biografisches Essay über Wilhelm Foerster in: Renate Feyl: Bilder ohne Rahmen, S. 111. Greifenverlag, Rudolstadt 1977.)
Karl-Joseph König, Astronom an der Sternwarte Mannheim, führte 1785 die Konstellation “Leo Palatinus” (“Pfälzischer Löwe”) ein, um seine Geldgeber, den Kurfürsten Carl Theodor und seine Frau Elisabeth Augusta, zu ehren. Doch dieses Sternbild wurde wie zahlreiche andere „politische“ Konstellationen von der internationalen Gemeinschaft der Astronomen nicht anerkannt. (Repro: Uwe Reichert)
Neuordnung der Sternbildgrenzen
Quellen und empfohlene Literatur:
- Elly Dekker: Early explorations of the southern celestial sky. In: Annals of Science 44 (1987), S. 439-470
- David S. Evans: Nicolas de la Caille and the Southern Sky. In: Sky and Telescope, Juli 1980, S. 4-7
- E.B. Knobel: On Frederick de Houtman’s Catalogue of Southern Stars, and the Origin of the Southern Constellations. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Academy 77 (1917), S. 414-432
- Uwe Reichert: Johannes Hevelius – Das Wirken des großen Astronomen in Danzig. In: Sterne und Weltraum, Februar 2011, S. 54-57
- Eckhard Slawik und Uwe Reichert: Atlas der Sternbilder, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 1998
- Gotthard Strohmaier: Die Sterne des Abd ar-Rahman as-Sufi, Müller & Kiepenheuer, Hanau/Main, 1984