Sternbild Fische (Pisces)

daten des sternbilds fische 1

Allgemeines

Die Fische (lateinisch Pisces) sind eines der zwölf Tierkreissternbilder. Die Sonne durchläuft diese Konstellation jedes Jahr vom 11. März bis zum 18. April. Infolge der Präzession hat sich der Frühlingspunkt, auch Widderpunkt genannt, seit dem Altertum vom Sternbild Widder in das Sternbild Fische verschoben. Wenn die Sonne am 20. oder 21. März diesen Schnittpunkt von Ekliptik und Himmelsäquator von Süden her kommend überquert, markiert dies den astronomischen Beginn des Frühlings auf der Nord- und den des Herbstes auf der Südhalbkugel der Erde. Zu dieser Zeit der TagundnachtgleicheDas Äquinoktium, der Zeitpunkt, zu dem die Sonne bei ihrem jährlichen scheinbaren Lauf entlang der Ekliptik den Himmelsäquator kreuzt und deshalb Tag und Nacht für alle Orte der Erde gleich lang sind. Zum Frühlingsäquinoktium (Frühlingsanfang auf der nördlichen Erdhalbkugel, um den 21. März) überquert die Sonne den Himmelsäquator von Süd nach Nord, zum Herbstäquinoktium (Herbstanfang auf der nördlichen Erdhalbkugel, um den 22. September) von Nord nach Süd. geht die Sonne für alle Orte der Erde um 6 Uhr Ortszeit auf und um 18 Uhr Ortszeit unter. Als Sternbild sind die Fische sehr unauffällig. Von Alpha Piscium (α Psc) , der eine Helligkeit von 4,3 mag aufweist, erstrecken sich zwei Reihen von Sternen 4. und 5. Helligkeitsklasse in nordwestlicher bzw. westlicher Richtung. Diese Anordnung stellt zwei in verschiedene Richtungen schwimmende Fische dar, die über lange, an ihren Schwänzen befestigte Bänder verbunden sind. Die beste Sichtbarkeit des Sternbilds am Abendhimmel ist in den Monaten September bis Dezember. Zum Aufsuchen eignen sich die beiden markanteren Sternbilder Pegasus und Andromeda, die direkt nördlich an die Fische angrenzen. Einer der beiden Fische liegt unmittelbar südlich des Pegasus-Vierecks, der andere direkt östlich davon.
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Zwei Ketten aus lichtschwachen Sternen, die sich im Stern Alpha Piscium treffen, bilden das Sternbild Fische. (Bilder: Uwe Reichert)

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Besondere Objekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.


Ursprung des Sternbilds Fische

Die Fische sind eines der 48 aus der Antike überlieferten Sternbilder. Obwohl nur drei Sterne heller sind als 4 mag, listet Ptolemäus in seinem SternkatalogSystematisches Verzeichnis von Sternen mit ihren für eine bestimmte Epoche gültigen Positionen am Himmel und bestimmten Eigenschaften wie z.B. Helligkeit, Spektraltyp, Entfernung, Eigenbewegung und Radialgeschwindigkeit. aus dem 2. Jahrhundert insgesamt 34 Sterne bis zur 6. Helligkeitsklasse auf, die er den beiden Fischen zuordnet. Beide Fische sind ihm zufolge durch zwei Bänder verbunden, die an ihren Schwänzen befestigt sind und in einem Knoten – dem Stern Alpha Piscium – zusammenlaufen. Damit übernimmt Ptolemäus eine Beschreibung, die bereits auf Keilschrifttafeln aus dem vorderasiatischen Raum zu finden ist. Eine Begründung für das rätselhafte Band zwischen den Fischen ist allerdings nirgends überliefert. So bleibt der Ursprung dieses seltsamen Bildes im Dunkel der Geschichte verborgen. Einem aus hellenistischen Zeiten überlieferten Mythos zufolge geht das Sternbild auf die gleiche Episode zurück, der auch das Tierkreissternbild Steinbock (Capricornus) seine Existenz verdankt. Der Ort der Handlung ist im syrischen Raum zu suchen. Als das Ungeheuer Typhon die olympischen Götter angriff, versteckte sich die Liebesgöttin Aphrodite mit ihrem kleinen Sohn Eros am Ufer des Euphrat im Schilf. Schließlich sprangen beide um Hilfe rufend ins Wasser, wo sie von zwei Fischen davongetragen wurden. Zum Dank für diese Rettungstat wurden die beiden Fische an den Himmel versetzt. Die Bedeutung des Bandes bleibt indes auch hier unklar. Die Griechen haben das Sternbild offensichtlich aus dem vorderasiatischen Kulturkreis übernommen und erst nachträglich mit ihrem Mythos belegt. Frühere Versionen dieser Überlieferung beziehen sich auf die Liebesgöttin, die bei den Syrern Atargatis und bei den Babyloniern Ischtar hieß.
pisces hevelius atlas

Ein Fischpaar, durch Bänder miteinander verbunden, die an ihre Schwänze geknotet sind – so zeichnete auch Johannes Hevelius (1611-1687) das aus der Antike überlieferte Sternbild. (Aus: Johannes Hevelius, Sternenatlas, russische Ausgabe, Taschkent 1978)

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