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Allgemeines
Das Füllen (lateinisch Equuleus) ist von den 88 offiziellen SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen.n das zweitkleinste. Es liegt unauffällig nördlich des Himmelsäquators zwischen dem Pegasus im Osten und dem Delfin im Westen. Südlich grenzt das Sternbild Wassermann (Aquarius) an.
Sichtbar ist des Füllen wegen seiner äquatornahen Lage von allen bewohnten Regionen der Erde. Allerdings sind nur fünf Sterne heller als 5,5 mag. Vier von ihnen bilden ein konvexes Viereck, dessen Südspitze Alpha Equulei ist, der mit 3,93 mag hellste Stern dieser kleinen Konstellation. Damit ist das Füllen noch unscheinbarer als der benachbarte Delfin.
In den Monaten Juli bis Oktober steht das Sternbild günstig am Abendhimmel. Die Kulmination um Mitternacht erfolgt Anfang August.
Für Amateurastronomen interessante Deep-Sky-Objekte enthält das Sternbild nicht.
Besondere Himmelsobjekte
Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.
Ursprung des Sternbilds Füllen
Das Sternbild Füllen gehört zu den 48 klassischen Konstellationen, die aus der Antike überliefert sind. Der Gelehrte Ptolemäus (um 100 – um 160) im damals griechischen Alexandria verzeichnete es in seinem SternkatalogSystematisches Verzeichnis von Sternen mit ihren für eine bestimmte Epoche gültigen Positionen am Himmel und bestimmten Eigenschaften wie z.B. Helligkeit, Spektraltyp, Entfernung, Eigenbewegung und Radialgeschwindigkeit., der heute als Almagest bekannt ist. Im Gegensatz zu dem benachbarten Delfin ist das Füllen allerdings nicht auf dem Atlas Farnese abgebildet. Dieser römische Himmelsglobus, der etwa zeitgleich mit dem Almagest entstanden ist, geht vermutlich auf eine frühere griechische Version zurück, die manche Autoren dem Astronomen Eudoxos (um 408 v. Chr. – um 355 v. Chr.) zuschreiben.
Tatsächlich gibt es vor Ptolemäus keinen gesicherten Nachweis dieses Sternbilds. Auch Aratus von Soloi (um 310 v. Chr. – 245 v. Chr.), dem wir viele Sternsagen verdanken, erwähnte das Füllen nicht. Es gibt auch keine bildliche Darstellung dieses Sternbilds aus antiker Zeit.
Wir wissen also nicht, woher Ptolemäus das Wissen von diesem Sternbild hatte. Ptolemäus nannte es „Protome eines Pferdes“ (ʽΊππον προτομή) . Protomen sind in der Kunstgeschichte plastische Darstellungen des vorderen oder oberen Teils von Tieren, Fabelwesen oder Menschen. Das von Ptolemäus beschriebene Sternbild besteht dementsprechend nur aus Kopf und Hals eines Pferdes. Und so haben es neuzeitliche Autoren auch in ihren Sternatlanten dargestellt.
Protomen waren in der antiken Kunst beliebte plastische Verzierungen, die oftmals an Gebrauchsgegenständen oder kultischen Gefäßen als Griffe oder Henkel dienten. Warum das Füllen aber nur mit seinem Kopf an den Himmel gelangte, bleibt unklar. Und noch merkwürdiger ist der Umstand, dass der Kopf gemäß Ptolemäus‘ Beschreibung verkehrt herum am Firmament hängt. Das ist übrigens auch bei dem benachbarten größeren Pferd, Pegasus, ebenso der Fall. Denn auch Pegasus ist nur mit seinem Vorderteil im Himmel verewigt, und auch dieses prangt kopfüber am Firmament.