Perseus ist eines der 48 aus der Antike überlieferten Sternbilder. Es stellt den griechischen Helden Perseus dar. Seine rechte Hand wird durch den Doppelsternhaufen h und Chi Persei symbolisiert, den Ptolemäus in seinem
SternkatalogSystematisches Verzeichnis von Sternen mit ihren für eine bestimmte Epoche gültigen Positionen am Himmel und bestimmten Eigenschaften wie z.B. Helligkeit, Spektraltyp, Entfernung, Eigenbewegung und Radialgeschwindigkeit. als nebligen Fleck beschreibt. In der linken Hand hält Perseus das abgeschlagene, mit Schlangen umringelte Haupt einer Schreckgestalt aus der griechischen Sage, der Gorgone Medusa. Zum Gorgonenhaupt zählte Ptolemäus vier Sterne: Algol (α Per) als hellsten, sowie die benachbarten Sterne, die in heutiger Notation Pi, Rho und Omega Persei (π, ρ und ω Per) heißen. Die Gleichsetzung von Algol mit einem mythischen Ungeheuer mag als Indiz gewertet werden, dass der Helligkeitswechsel dieses bedeckungsveränderlichen Sterns bereits in der Antike bekannt gewesen ist.
Perseus – der Bezwinger der Medusa
Dem griechischen Mythos zufolge, der bis mindestens in das 7. vorchristliche Jahrhundert zurückgeht, war Perseus ein Sohn des Zeus und der Danae. Aufgewachsen auf der Kykladeninsel Serifos, wurde Perseus von seinem Stiefvater Polydektes, dem König der Insel, zu großen Taten ausgesandt. Perseus sollte der Gorgo Medusa das furchtbare Haupt abschlagen und dem König auf die Insel bringen. Es hieß, jeder, der das Gorgonenhaupt erblicke, werde unverzüglich zu Stein verwandelt; und so hoffte Polydektes, es als Waffe gegen seine Feinde einsetzen zu können.
Die Gorgonen waren drei Töchter des Meeresgottes Phorkys. Mit seiner Schwester, dem Meeresungeheuer Keto (die als Sternbild Cetus oder Walfisch am Himmel verewigt ist), hatte Phorkys eine Reihe von abscheulichen Wesen gezeugt, darunter die drei Graien und die drei Gorgonen. Medusa war als einzige der Gorgonen sterblich. Als Perseus nach langer Reise gen Westen, dort, wo weder Sonne noch Mond schien, zunächst die drei Graien fand, brachte er sie mit Hilfe einer List dazu, ihm den Weg zu den Nymphen zu weisen. Diese ebenfalls halbgöttlichen Frauen verfügten über Wunderdinge, die Perseus an sich nahm: Flügelschuhe, einen Helm aus Hundefell und einen Sack, den er mittels eines Gurtes wie eine Tasche umhängen konnte. Mit dieser Ausrüstung konnte Perseus fliegen, wohin er wollte, sehen, wen er wollte und sich dabei für andere völlig unsichtbar machen. Dank göttlicher Unterstützung besaß Perseus auch eine Sichel und einen Schild aus Metall.
Schließlich fand Perseus die Gorgonen – schlafend in einer Höhle. Ihre Köpfe waren umringelt von Schlangen, und riesige Zähne wie die von Ebern ragten aus ihren Mündern. Um sie nicht direkt anzublicken, ging Perseus rückwärts auf sie zu, betrachtete ihr Spiegelbild in seinem Schild, suchte aus den drei Ungeheuern Medusa heraus und schlug ihr mit seiner Sichel den Kopf ab. Aus dem Rumpf der Medusa entsprangen zwei weitere Wunderwesen: das geflügelte Pferd
Pegasus, das wir als gleichnamiges Sternbild ebenfalls am Himmel vorfinden, und der Riese Chryasor. Unterdessen steckte Perseus das erbeutete Gorgonenhaupt in seine Tasche und flog in Richtung Heimat davon.
Auf seiner Heimreise bestand Perseus weitere Abenteuer: So rettete er die Königstochter Andromeda, die von ihren Eltern Cepheus und Cassiopeia dem Meeresungeheuer Keto geopfert werden sollte. Alle Gestalten dieser Perseus-Sage finden wir heute als Sternbilder am Himmel:
Andromeda,
Kepheus,
Kassiopeia und das Ungeheuer Keto, das wir heute als Walfisch interpretieren.