Sternbild Schwertfisch (Dorado)

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Allgemeines

Der Schwertfisch (lateinisch Dorado) ist ein unauffälliges Sternbild am Südhimmel. Es ist aber leicht aufzufinden, weil es südwestlich des −0,74 mag hellen Sterns Canopus liegt. Canopus (Alpha Carinae, α Car) ist nach Sirius im Großen Hund (Canis Major) der hellste Stern am Nachthimmel. Zudem befindet sich im südlichen Bereich des Sternbilds, an der Grenze zum Sternbild Tafelberg (Mensa), die Große Magellansche Wolke, die bereits mit bloßen Augen als großes nebelhaftes Objekt am Nachthimmel zu erkennen ist. Hellster Stern im Schwertfisch ist Alpha Doradus (α Dor) mit 3,28 mag. Ansonsten ist nur Beta Doradus (β Dor), ein veränderlicher Stern, der zum Typus der Cepheiden gehört, heller als 4 mag. Wegen seiner Nähe zum südlichen Himmelspol ist der Schwertfisch nur südlich einer geografischen Breite von 20° Nord sichtbar. In den Monaten Januar und Februar steht das Sternbild besonders günstig am Abendhimmel. Im Sternbild Schwertfisch liegt der südliche Pol der Ekliptik, ein imaginärer Punkt am Himmel, um den der Himmelssüdpol infolge der Präzession innerhalb von etwa 25 800 Jahren eine Kreisbewegung vollführt. Das Sternbild wird deshalb niemals von Europa aus sichtbar werden.
foto sternbild schwertfisch dorado foto sternbild schwertfisch dorado annotated
foto sternbild schwertfisch dorado annotated

Das Sternbild Schwertfisch am Südhimmel ist zwar unauffällig, lässt sich aber leicht auffinden, weil es zwischen dem hellen Stern Canopus (oben links) und der Großen Magellanschen Wolke (LMC, nach englisch: Large Magellanic Cloud) liegt. (Bilder: Uwe Reichert)

foto sternbild schwertfisch dorado

Besondere Himmelsobjekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.


Ursprung des Sternbilds Schwertfisch

Der Schwertfisch ist eines von zwölf Sternbildern am Südhimmel, die auf die Beobachtungen der niederländischen Seefahrer Pieter Dirkszoon Keyser (1540 – 1596) und Frederick de Houtman (1571 – 1621) zurückgehen. Im Auftrag ihres Landsmanns und Kartografen Petrus Plancius (1552 – 1622) hatten sie auf ihrer Reise nach Ostindien die Positionen von Sternen des Südhimmels vermessen. Ihre originalen Aufzeichnungen haben sich leider nicht erhalten; doch Houtmans Messungen während einer zweiten Ostindienreise sind in einem Anhang eines malaiischen Wörterbuchs abgedruckt, das er während eines Gefängnisaufenthalts auf der Insel Sumatra erstellte.

suedliche sternbilder hevelius

Zu den zwölf Sternbildern, die niederländische Seefahrer am Südhimmel einführten, gehört auch der Schwertfisch, hier Xiphias genannt. (Aus: Johannes Hevelius, Sternenatlas, russische Ausgabe, Taschkent 1978. Repro: Uwe Reichert)

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Das Sternbild Dorado in der Darstellung von Nicolas-Louis de Lacaille heißt dort zwar Schwertfisch, ähnelt aber eher einer Goldmakrele.​ (Bild: Ausschnitt aus der deutschen Ausgabe einer von Nicolas-Louis de Lacaille veröffentlichten Sternkarte)

Goldfisch, Schwertfisch oder Gemeine Goldmakrele?

Keyser und Houtman hatten das Sternbild „Den Dorado“ („Der Goldfisch“) genannt. Dabei dachten sie wohl weniger an den aus dem östlichen China durch Züchtung entstandenen Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae), als vielmehr an die Gemeine Goldmakrele (Coryphaena hippurus), die in tropischen und subtropischen Meeren vorkommt und mit Vorliebe Fliegende Fische jagt. Am Himmel liegen die beiden SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich  hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. Dorado und Volans direkt nebeneinander, und die Goldmakrele scheint nach dem Fliegenden Fisch zu schnappen. Passenderweise spielt sich diese Jagd direkt neben dem Sternbild Schiffskiel ab, das damals noch zum großen Sternbild Argo Navis gehörte. Die beiden niederländischen Seefahrer hatten wohl von ihrem Schiff aus solche Szenen beobachtet. Das Sternbild Dorado tauchte ab 1598 auf mehreren Himmelsgloben auf, die von Plancius und anderen niederländischen Kartografen hergestellt wurden. Unter gleichem Namen verzeichnete es Johann Bayer (1572 – 1627) in seiner 1603 erschienenen „Uranometria“. Johannes Kepler (1571 – 1630), der in seinen „Rudolfinischen Tafeln“ den Katalog von Keyser als Tabellen aufnahm, nannte das Sternbild sowohl „Dorado“ als auch „Xiphias“ („Schwertfisch“). In späteren Sternatlanten, in denen die SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich  hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. noch figürlich dargestellt wurden, wandelte sich die Körperform des dargestellten Fisches. Als internationale Bezeichnung setzte sich schließlich das lateinische Dorado durch, während im Deutschen und in mehreren anderen Sprachen der Name Schwertfisch benutzt wird. Im Niederländischen heißt das Sternbild noch immer Goudvis (Goldfisch).
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