Sternbild Südliche Krone (Corona Australis)

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Allgemeines

Die Südliche Krone (lateinisch Corona Australis) ist ein kleines Sternbild am Südhimmel. Es befindet sich südlich der einprägsamen „Teekannen“-Figur des Sternbilds Schütze und folgt in der scheinbaren Drehung des Nachthimmels dem Stachel des Skorpions nach. Wenngleich kein Stern heller als 4 mag ist, fällt das Sternbild doch durch die markante Rundung auf, die diese Sterne der 4. und 5. Helligkeitsklasse im Randbereich der Milchstraße bilden. Diese bogenförmige Anordnung lichtschwacher Sterne befindet sich etwa dort, wo man sich die Vorderbeine des Kentauren vorzustellen hat, der im Sternbild Schütze (Sagittarius) dargestellt ist. Sichtbar ist das Sternbild für alle Orte, an denen auch der benachbarte und auffällige Skorpion zu sehen ist. In den Monaten Juli und August steht es am Abendhimmel günstig über dem Südhorizont.
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Die gekrümmte Sternenkette der Südlichen Krone ähnelt der Form eines Bumerangs. (Bilder: Uwe Reichert)

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Besondere Himmelsobjekte

Sternhaufen

Der Kugelsternhaufen NGC 6541

Im Südwesten des Sternbilds Südliche Krone, nahe der Grenze zum Sternbild Skorpion (Scorpius) befindet sich der Kugelsternhaufen NGC 6541. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 6,6 mag ist er bereits in einem Fernglas zu erkennen. In einem Teleskop lassen sich außerhalb des Zentralbereichs mit einem Winkeldurchmesser von etwa 5 Bogenminuten einzelne Sterne auflösen. Eine interaktive Aufnahme von NGC 6541 bietet der Aladin Sky Atlas der Universität Straßburg. Als Beispiele von Amateuraufnahmen seien die Fotos von Sergio Eguivar, Fabian Rodriguez Frustaglia und Sophie Planchard genannt.
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Der Kugelsternhaufen NGC 6541 in einer Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble. (Bild: NASA, ESA, and G. Piotto (Università degli Studi di Padova); Processing: Gladys Kober (NASA/Catholic University of America)​)

Name:
NGC 6541
andere Bezeichnungen:
C 1804-437, Caldwell 78
Objekttyp:
Kugelsternhaufen
Sternbild:
Südliche Krone
Position (J2000.0):
α = 18h 08m 02s, δ = −43° 42′ 54″
scheinbare Helligkeit:
6,6 mag
Winkeldurchmesser:
5′
Entfernung:
7600 pc = 25 000 Lj
Masse:
290 000 Sonnenmassen
Alter:
ca. 13 Milliarden Jahre

Ursprung des Sternbilds Südliche Krone

Die Südliche Krone gehört zu den 48 aus der Antike überlieferten Sternbildern. Claudius Ptolemäus (um 100 – 160 n. Chr.) nannte sie in seinem SternkatalogSystematisches Verzeichnis von Sternen mit ihren für eine bestimmte Epoche gültigen Positionen am Himmel und bestimmten Eigenschaften wie z.B. Helligkeit, Spektraltyp, Entfernung, Eigenbewegung und Radialgeschwindigkeit. Stéphanos nótios (Στέφανος νότιος) und meinte damit einen Siegerkranz am südlichen Himmel, als Gegenstück zur Nördlichen Krone (Corona Borealis). Entsprechend stellen historische Sternatlanten wie die 1603 erschienene „Uranometria“ von Johann Bayer die südliche Krone als Lorbeerkranz dar. Bayer versah die hellen Sterne der Südlichen Krone mit kleinen griechischen Buchstaben, wie er es auch für alle anderen Sternbilder getan hatte. Doch die modernen Bayer-Bezeichnungen, die auf den französischen Astronomen Nicolas-Louis de Lacaille zurückgehen, unterscheiden sich davon völlig. Dies ist bei einem Vergleich der hier beigefügten Darstellung der Südlichen Krone (Tafel 47 aus der „Uranometria“) mit modernen Sternkarten zu berücksichtigen. Die hier mit gestrichelten Linien markierten Sterne gehören zu den Sternbildern Schütze beziehungsweise Skorpion. Zu Bayers Zeiten waren die Grenzen der Sternbilder noch nicht eindeutig definiert. Dies erfolgte erst auf Betreiben der Internationalen Astronomischen Union in den 1920er Jahren. Im Zuge dieser Neuordnung der Sternbilder wurde auch der erste von insgesamt 13 Sternen, die Ptolemäus für das Sternbild Südliche Krone aufgelistet hatte, als Alpha Telescopii dem Sternbild Teleskop zugeordnet.
sternbild corona australis bayer uranometria 1603

Johann Bayer bildete in seiner 1603 erschienenen „Uranometria“ das Sternbild Südliche Krone als Lorbeerkranz ab. (Bild: Mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus der Faksimile-Ausgabe der Uranometria 1603 von Johann Bayer, KunstSCHÄTZEverlag 2010, und der Universitätsbibliothek Heidelberg.)

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