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Allgemeines
Der Maler (lateinisch Pictor) ist ein unauffälliges Sternbild am Südhimmel, das nur für Orte südlich einer geografischen Breite von 26° Nord zu sehen ist. In den Monaten Januar und Februar steht es dort besonders günstig am Abendhimmel. Seine größte Höhe über dem Horizont um Mitternacht erreicht es Mitte Dezember.
Hellster Stern im Maler ist Alpha Pictoris (α Pic) mit einer scheinbaren visuellen Helligkeit von 3,3 mag. Nur ein weiterer Stern, Beta Pictoris (β Pic) ist mit 3,86 mag noch heller als die 4. Helligkeitsklasse.
Wenngleich das Sternbild damit sehr unscheinbar ist, lässt es sich am Himmel einfach auffinden. Denn es befindet sich nördlich der Großen Magellanschen Wolke und geht dem hellen Stern Canopus (α Car) in der täglichen Drehung des Himmels unmittelbar voran. Canopus ist mit −0,74 mag der zweithellste Stern am gesamten Nachthimmel.
Die Nachbarsternbilder sind, von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Taube (Columba), Grabstichel (Caelum), Schwertfisch (Dorado), Fliegender Fisch (Volans), Kiel des Schiffes (Carina) und Achterschiff (Puppis).
Besondere Objekte
Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.
Ursprung des Sternbilds Maler
Der Maler ist eines von 14 Sternbildern, die der Franzose Nicolas-Louis de Lacaille (1713 – 1762) am Südhimmel einführte. Wie der Astronom in seinem SternkatalogSystematisches Verzeichnis von Sternen mit ihren für eine bestimmte Epoche gültigen Positionen am Himmel und bestimmten Eigenschaften wie z.B. Helligkeit, Spektraltyp, Entfernung, Eigenbewegung und Radialgeschwindigkeit. des südlichen Himmels schrieb, wählte er dafür „les figures des principaux instrumens des arts“ (etwa: „Bilder der wichtigsten Werkzeuge und Messgeräte“).
Lacaille verstand unter „arts“ ausdrücklich auch die schönen Künste, und so setzte er neben einigen wissenschaftlichen und technischen Geräten auch eine Malerstaffelei mit zugehöriger Palette an den Himmel. Er wählte für dieses Sternbild eine Region nahe dem hellen Stern Canopus (Alpha Carinae, α Car), die diesem in der täglichen Drehung des Himmels vorangeht.
Die Malerstaffelei steht allerdings nur in ihrer unteren Kulmination „richtig herum“ am Himmel. Selbst von der Südspitze Afrikas aus gesehen, wo Lacaille zwei Jahre lang den südlichen Sternenhimmel katalogisierte, befindet sie sich dann teilweise unter dem Horizont. Sieht man das Sternbild vollständig, dann hat die Staffelei ihre Bodenhaftung verloren und hängt schief oder gar kopfüber am Nachthimmel.
In späterer Zeit wurde die Malerstaffelei zu einem Maler verkürzt und unter dem lateinischen Namen Pictor in die Liste der 88 offiziellen Sternbilder aufgenommen.