Sternbild Netz (Reticulum)

daten des sternbilds netz reticulum

Allgemeines

Das Netz (lateinisch Reticulum) ist ein kleines, aber markantes Sternbild am Südhimmel in der Nähe der Großen Magellanschen Wolke. Es ist nur für Orte südlich einer geografischen Breite von 23° Nord zu sehen. In den Monaten Dezember und Januar steht es dort besonders günstig am Abendhimmel. Hellster Stern ist Alpha Reticuli (α Ret) mit 3,36 mag. Gemeinsam mit dem 3,83 mag hellen Beta Reticuli (β Ret) und einigen Sternen der 4. Helligkeitsklasse bildet er eine markante Sternengruppe in Form einer langgestreckten, schiefen Raute. Damit ist das Sternbild recht unscheinbar, aber wegen seiner Form dennoch leicht zu erkennen – ähnlich wie der Delfin am nördlichen Sternenhimmel. Zudem liegt das Sternbild Netz etwa in der Mitte zwischen den hellen Sternen Canopus (α Car) und Achernar (α Eri). Die Nachbarsternbilder sind die Pendeluhr (Horologium) im Norden und Westen, die Kleine Wasserschlange (Hydrus) im Süden und der Schwertfisch (Dorado) im Osten.
foto sternbild netz reticulum foto sternbild netz reticulum annotated
foto sternbild netz reticulum annotated

Das Sternbild Netz in der Nähe der Großen Magellanschen Wolke ist leicht an der rautenförmigen Struktur seiner hellsten Sterne zu erkennen. (Bilder: Uwe Reichert)

(Bewege den Mauszeiger über das obere Bild, um die figürliche Darstellung des Sternbilds einzublenden. Zeige auf das untere linke Bilder, um es zu vergrößern.)

foto sternbild netz reticulum

Besondere Objekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.


Ursprung des Sternbilds Netz

Das heutige Sternbild Netz (lateinisch: Reticulum) hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert. Es hat allerdings nichts mit einem Fischernetz zu tun, wie man vielleicht meinen könnte, sondern geht auf ein kleines Messgerät – das Rautennetz – zurück, wie es der englische Astronom James Bradley (1693 – 1762) für die Positionsbestimmung von Sternen eingeführt hat. An den Himmel versetzt wurde das Rautennetz durch den französischen Astronomen Nicolas-Louis de Lacaille (1713 – 1762). Zwei Jahre lang, von 1751 bis 1753, hatte Lacaille von Kapstadt aus die Sterne des südlichen Himmels vermessen und katalogisiert. Da für diesen Bereich keine SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich  hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. aus der Antike überliefert waren, führte er selbst insgesamt 14 neue Konstellationen ein. Wie er in seiner Publikation des Katalogs schrieb, wählte er dafür „les figures des principaux instrumens des arts“ (etwa: „Bilder der wichtigsten Werkzeuge und Messgeräte“).
rautennetz nach bradley

Das von James Bradley erfundene Rautennetz war ein einfaches Messgerät zur Bestimmung der relativen Position eines Sterns. Im ruhenden Teleskop bewegte sich der Stern infolge der Erddrehung quer durch den sichtbaren Himmelsausschnitt. (Bild: Uwe Reichert)

rhombus zitiert in bartsch 1624

Jakob Bartsch listete in seinem 1624 erschienenen Buch „Planisphaerium stellatum“ das Sternbild Rhombus als eines der Sternbilder am Südhimmel (Bild: Uwe Reichert)

Eine dieser technischen Gerätschaften war winzig, hatte aber eine enorme Bedeutung für den SternkatalogSystematisches Verzeichnis von Sternen mit ihren für eine bestimmte Epoche gültigen Positionen am Himmel und bestimmten Eigenschaften wie z.B. Helligkeit, Spektraltyp, Entfernung, Eigenbewegung und Radialgeschwindigkeit., den Lacaille in akribischer und ausdauernder Tätigkeit erstellt hatte: das „Réticule Rhomboïde“, eben das von Bradley erfundene Rautennetz, das in die Brennebene eines Teleskops eingesetzt wird. Das Okular, in das der Astronom schaut, bildet dann dieses Rautennetz gemeinsam mit den zu beobachtenden Sternen scharf ab. Konstruiert ist das Rautennetz so, dass sich damit die Position eines Sterns relativ zu der Position eines anderen Sterns bestimmen lässt. Im Grunde hatte das von Bradley eingeführte Messgerät die gleiche Funktion wie ein Fadenkreuzmikrometer, das von Astronomen fast drei Jahrhunderte lang für die Positionsbestimmung von Sternen eingesetzt wurde – nur mit dem Unterschied, dass es ohne Mikrometerschrauben auskam. Das war in einer Zeit, in der Schrauben noch nicht mit der nötigen Präzision hergestellt werden konnten, ein gewichtiger Vorteil. Da das Rautennetz im Wesentlichen aus einem rautenförmigen Ausschnitt in einer dünnen Kupferplatte bestand, lag es aus Sicht von Lacaille nahe, einer rautenförmigen Anordnung von Sternen nahe der Großen Magellanschen Wolke dieses Sternbild zuzuordnen. Die Internationale Astronomische Union hat das Sternbild schließlich in der verkürzten Form Reticulum anerkannt. Im Deutschen hat sich der Name zu einem einfachen Netz verkürzt.  
Wer hatte das Vorläufersternbild Rhombus eingeführt?
Wenig bekannt ist, dass an der Stelle des Netzes bereits früher ein Sternbild existierte, das den Namen Rhombus – ein Synonym für Raute – trug. In der Literatur und insbesondere im Internet finden sich verschiedene Angaben, auf wen dieses Vorläufersternbild Rhombus zurückgeht. Genannt werden entweder Jakob Bartsch, Isaak II. Habrecht oder Petrus Plancius. Eine genauere Rekonstruktion ergibt Folgendes: Jakob Bartsch (1600 – 1633) hatte in Straßburg Mathematik, Astronomie und Medizin studiert, bevor er später Gehilfe und schließlich auch Schwiegersohn von Johannes Kepler wurde. In seinem 1624 veröffentlichten Werk „Planisphaerium stellatum“ listete Bartsch die damals bekannten SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich  hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. auf. Dazu zählen neben den aus der Antike überlieferten SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich  hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen.n auch jene des südlichen Himmels, die auf Pieter Dirkszoon Keyser (in allen lateinischen Quellen „Petrus Theodorus“ genannt) und andere Seefahrer zurückgehen, die im 16. Jahrhundert nach Amerika und Ostindien segelten. In dieser Liste der südlichen SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich  hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. finden wir auch zwei, deren Namen nicht zu den heute 88 international anerkannten Konstellationen gehören: Rhombus (die Raute) und Gallus (der Hahn). Beide SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich  hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. – Rhombus und Gallus – sind auf einem Globus verzeichnet, den Isaak II. Habrecht (1589 – 1633) drei Jahre zuvor, im Jahr 1621, hergestellt hatte. Habrecht war wie Bartsch  Mathematiker, Astronom und Arzt aus Straßburg. Bartsch erwähnt ausdrücklich, dass der Rhombus auf Habrechts Globus zum ersten Mal dargestellt worden sei. Dessen Kartografie soll aber wiederum vom Niederländer Petrus Plancius (1552 – 1622) stammen, von dem wir wissen, dass er das Sternbild Gallus eingeführt und bereits 1612 auf einem Globus verzeichnet hatte, der aber leider nicht erhalten geblieben ist. Vorläufig muss also die Frage offen bleiben, ob Plancius oder Habrecht das Sternbild Rhombus eingeführt hatten. Wie auch immer, spätere Himmelskartografen hatten weder den Rhombus noch den Hahn in ihre Atlanten übernommen. Als Raute am Himmel ist die geometrische Figur aber erhalten geblieben, auch wenn der deutsche Name des Rautennetzes später zu einem Netz verkürzt wurde. Übrigens ist das Netz nicht völlig identisch mit dem früheren Rhombus: Letzteres war größer, und es wurde aus vier Sternen gebildet, die nach heutiger Notation Alpha und Beta Reticuli sowie Gamma und Ny Hydri sind. So zeigt auch dieses Beispiel, dass sich in einer Vielzahl von Sternkonfigurationen geometrische Muster hineininterpretieren lassen.
rhombus habrecht planiglobium

Isaak II. Habrecht zeichnete 1621 auf einem Globus und später in seinem Werk „Planiglobium coeleste ac terrestre“ das Sternbild Rhombus, ein Vorläufersternbild zum rautenförmigen Netz . (Quelle: Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte Berlin, Lizenz CC-BY-SA)

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