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Allgemeines
Der Paradiesvogel (lateinisch Apus) ist ein Sternbild am Südhimmel in der Nähe des südlichen Himmelspols. Von Europa aus ist es nicht zu sehen. Nur für Orte südlich des Breitengrads 7° N steigt es vollständig über den Horizont.
Hellster Stern ist Alpha Apodis (α Aps) mit einer scheinbaren Helligkeit von 3,80 mag. Nur wenig lichtschwächer ist Gamma Apodis (γ Aps) mit 3,85 mag. Alle anderen Sterne in diesem Sternbild gehören der 4. oder einer schwächeren Helligkeitsklasse (Magnitude) an. Die Konstellation ist deshalb sehr unauffällig.
Die benachbarten SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. sind – von Norden beginnend im Uhrzeigersinn – das Südliche Dreieck (Triangulum Australe), der Zirkel (Circinus), die Fliege (Musca), das Chamäleon (Chamaeleon), der Oktant (Octans), der Pfau (Pavo) und der Altar (Ara).
Besondere Objekte
Sternhaufen
Der Kugelsternhaufen NGC 6101
Im nördlichen Teil des Sternbilds Paradiesvogel befindet sich der kleine, etwa 9 mag helle Kugelsternhaufen NGC 6101. Sein kompakter zentraler Teil hat einen scheinbaren Durchmesser von drei Bogenminuten. Auf langbelichteten Fotografien werden auch die lockeren Außenbereiche sichtbar, die sich über einen Winkeldurchmesser von neun Bogenminuten erstrecken. Visuell ist ein Teleskop mit mindestens 20 cm Öffnung notwendig, um Einzelsterne aufzulösen. Der Kugelsternhaufen ist etwa 47 000 Lichtjahre von der Erde entfernt; zum Zentrum unseres Milchstraßensystems beträgt sein Abstand etwa 34 000 Lichtjahre. NGC 6101 ist einer der wenigen metallarmen Kugelsternhaufen, die das galaktische Zentrum auf einer retrograden Bahn umlaufen. Für einen solchen Orbit benötigt er rund 500 Millionen Jahre. Hellster Stern in der Nähe ist der 3,7° nördöstlich von NGC 6101 gelegene Alpha Trianguli Australis (α TrA) mit 1,9 mag. Der Kugelsternhaufen liegt etwa in der Mitte der Verbindungslinie zwischen Iota Apodis und dem Sternenpaar Kappa-1 und Kappa-2 Apodis. Wegen seiner südlichen Lage gibt es nur wenige Fotos des Kugelsternhaufens NGC 6101. Erwähnt seien hier die Webseiten von David Oesper und Fabian Rodriguez.Name:
NGC 6101
andere Bezeichnungen:
C 1620-720, Caldwell 107
Objekttyp:
Kugelsternhaufen
Sternbild:
Paradiesvogel
Position (J2000.0):
α = 16h 25m 48,1s, δ = -72° 12′ 07,9″
scheinbare Helligkeit:
9,2 mag
Winkeldurchmesser:
9′
Entfernung:
14 500 pc = 47 000 Lj
Masse:
180 000 Sonnenmassen
Alter:
12,5 Milliarden Jahre
Weitere Eigenschaften von NGC 6101 sind auf der Website von Holger Baumgardt von der University of Queensland zusammengestellt.
IC 4499 – der südlichste aller galaktischen Kugelsternhaufen
Während NGC 6101 im nördlichen Bereich des Sternbilds Paradiesvogel zu finden ist, liegt der etwas lichtschwächere Kugelsternhaufen IC 4499 im südlichen Bereich, nahe an der Grenze zum Sternbild Oktant (Octans). Mit einer Deklination von -82° ist IC 4499 überdies der südlichste aller galaktischen Kugelsternhaufen. Es gibt zwar einen Kugelsternhaufen, der mit -84° Deklination noch etwas weiter südlich liegt, nämlich NGC 1841 im Sternbild Tafelberg. Doch dieser gehört nicht zu unserem Milchstraßensystem, sondern ist dynamisch mit den Magellanschen Wolken assoziiert, zwei Begleitgalaxien unserer Galaxis. Der kompakte Zentralbereich von IC 4499 hat einen Winkeldurchmesser von nur etwa zwei Bogenminuten. Nach außen hin lockert die Sternansammlung deutlich auf; doch ihre Mitglieder sind in einem Kreis von zehn Bogenminuten Durchmesser verteilt. Von der Erde ist IC 4499 rund 60 000 Lichtjahre entfernt, vom galaktischen Zentrum etwa 50 000 Lichtjahre. Der Kugelsternhaufen ist 12 Milliarden Jahre alt und vereint die Masse von 150 000 Sonnen in sich, die Hälfte davon in einem Durchmesser von 50 Lichtjahren. Die Masse von IC 4499 liegt für Kugelsternhaufen in einem mittleren Bereich. Damit ist dieses Objekt interessant, um mehr über die Entstehungsgeschichte dieser sehr alten Sternansammlungen zu erfahren. In den letzten Jahren zeigt sich immer deutlicher, dass massereichere Kugelsternhaufen in der Regel mehr als eine Sternpopulation aufweisen. Dies belegt, dass diese Sterne nicht alle zum gleichen Zeitpunkt entstanden sind, sondern in einem Mehrgenerationenprozess über einen längeren Zeitraum. Massearme Kugelsternhaufen hingegen enthalten nur eine Sternpopulation, das heißt, ihre Sterne sind alle gleich alt. IC 4499 liegt in einem Übergangsbereich, und wie in kleineren Kugelsternhaufen zeigt sich auch hier nur eine Sternpopulation.Name:
IC 4499
andere Bezeichnungen:
C 1452-820
Objekttyp:
Kugelsternhaufen
Sternbild:
Paradiesvogel
Position (J2000.0):
α = 15h 00m 18,6s, δ = -82° 12′ 49,6″
scheinbare Helligkeit:
9,8 mag
Winkeldurchmesser:
10′
Entfernung:
18 500 pc = 60 000 Lj
Masse:
150 000 Sonnenmassen
Alter:
12 Milliarden Jahre
Weitere Eigenschaften von IC 4499 sind auf der Website von Holger Baumgardt von der University of Queensland zusammengestellt.
Ursprung des Sternbilds Paradiesvogel
Der Paradiesvogel ist eines von zwölf SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen.n am Südhimmel, die auf die Beobachtungen der niederländischen Seefahrer Pieter Dirkszoon Keyser (1540 – 1596) und Frederick de Houtman (1571 – 1621) zurückgehen. Im Auftrag ihres Landsmanns und Kartografen Petrus Plancius (1552 – 1622) hatten sie auf ihrer Reise nach Ostindien die Positionen von Sternen des Südhimmels vermessen. Ihre originalen Aufzeichnungen haben sich leider nicht erhalten; lediglich der von Houtman während seiner zweiten Seereise auf der Insel Sumatra erstellte Katalog wurde im Anhang seines malaiischen Wörterbuchs abgedruckt, das 1603 erschien.
Keyser und Houtman hatten das Sternbild „De Paradijs Voghel“ genannt. Jodocus Hondius (1563 – 1612), ein flämischer Kartograf, übernahm den Vogel, der angeblich keine Füße hatte, in der latinisierten Form „Avis Paradisi“ auf einem Globus, den er 1601 herstellte. Johann Bayer (1572 – 1625), der in seiner 1603 erschienenen „Uranometria“ eine Karte den zwölf neuen südlichen SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen.n widmete, nannte ihn „Apis Indica“, den „Indischen Vogel“, wobei er allerdings einem Schreibfehler unterlag (das lateinische apis bedeutet Biene, während avis Vogel heißt).
Das Sternbild wurde schließlich von der Internationalen Astronomischen Union als „Apus“ in die Liste der 88 offiziellen SternbilderKonstellationen aus mehreren auffällig angeordneten Sternen am irdischen Himmel, die von Beobachtern mit einem bestimmten Namen belegt wurden, um sie leicht merken zu können. Praktisch alle Kulturkreise der Welt haben so Ordnung in die verwirrende Vielfalt an scheinbar zufällig verteilten, unterschiedlich hellen Sternen gebracht. Als Namensgeber fungierten Figuren aus der Mythologie, Tiere oder Gegenstände aus dem gewohnten Umfeld. Für die moderne Astronomie spielen Sternbilder keine Rolle. Doch für die Amateurastronomen oder für erste Orientierungsversuche am Nachthimmel haben sie einen hohen Wert. Die meisten der heute insgesamt 88 offiziell anerkannten Sternbilder wurden aus der griechischen Mythologie übernommen. aufgenommen. Dieser Name leitet sich von dem Griechischen apous (ohne Füße) ab.