Sternbild Pendeluhr (Horologium)

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Allgemeines

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Die Pendeluhr (lateinisch Horologium) ist ein Sternbild am Südhimmel, das wie das benachbarte Sternbild Netz (Reticulum) nur für Orte südlich einer geografischen Breite von 23° Nord zu sehen ist. In den Monaten Dezember und Januar steht es dort besonders günstig am Abendhimmel. Seine größte Höhe über dem Horizont um Mitternacht erreicht es Mitte November. Hellster Stern in der Pendeluhr ist Alpha Horologii (α Hor) mit einer scheinbaren visuellen Helligkeit von 3,86 mag. Alle anderen Sterne sind um mindestens eine Helligkeitsklasse lichtschwächer. Damit ist das Sternbild sehr unscheinbar. Es lässt sich jedoch einfach am Himmel auffinden, weil es sich unmittelbar östlich des hellen Sterns Achernar (α Eri) befindet. Achernar ist der südliche Endpunkt des langgezogenen Sternbilds Eridanus und mit 0,46 mag der neunthellste Stern am gesamten Nachthimmel. Die Nachbarsternbilder sind Eridanus im Norden und Westen, die Kleine Wasserschlange (Hydrus) im Südwesten und Süden sowie das Netz (Reticulum), der Schwertfisch (Dorado) und der Grabstichel (Caelum) im Osten. Das das Sternbild Pendeluhr von Europa aus nicht sichtbar ist, enthält es keine Objekte aus dem Messier-Katalog. Weil das Sternbild aber abseits der Milchstraße liegt und wir in dieser Richtung weit aus unserer Galaxis herausblicken können, liegen einige Deep-Sky-Objekte in diesem Himmelsareal, wie etwa Kugelsternhaufen und Galaxien. Auch enthält das Sternbild einige veränderliche Sterne.
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Die Pendeluhr ist ein unscheinbares Sternbild am Südhimmel, das sich östlich des hellen Sterns Achernar befindet. (Bilder: Uwe Reichert)

foto sternbild pendeluhr horologium

Besondere Himmelsobjekte

Hinweis: Dieser Abschnitt ist in Bearbeitung.


Ursprung des Sternbilds Pendeluhr

Für den südlichen Sternenhimmel in der Nähe des Himmelssüdpols waren keine Sternbilder aus der Antike überliefert. Auch nachdem sich aufgrund von Berichten europäischer Seefahrer dieser Himmelsbereich mit zwölf neuen Konstellationen gefüllt hatte, blieben noch kleinere Lücken übrig. Der französische Astronom Nicolas-Louis de Lacaille (1713 – 1762) übernahm es, auch diese verbliebenen Areale mit Sternbildern zu füllen. Lacaille wählte dafür, wie er in seinem SternkatalogSystematisches Verzeichnis von Sternen mit ihren für eine bestimmte Epoche gültigen Positionen am Himmel und bestimmten Eigenschaften wie z.B. Helligkeit, Spektraltyp, Entfernung, Eigenbewegung und Radialgeschwindigkeit. des südlichen Himmels schrieb, „les figures des principaux instrumens des arts“ (etwa: „Bilder der wichtigsten Werkzeuge und Messgeräte“). Der Gelehrte, der anfangs Theologie studiert hatte, sich aber dann vollständig der Mathematik und der Astronomie widmete, war ganz angetan davon, wie in seinem Zeitalter der Aufklärung technische Gerätschaften die Entwicklung von Naturwissenschaft und Technik förderten. So lag es aus seiner Sicht nahe, diesen Handwerkszeugen und Instrumenten ein Denkmal am Himmel zu setzen. So symbolisierten denn 13 der 14 von ihm vorgeschlagenen Sternbilder Geräte aus Kunst, Wissenschaft und Technik. Zwei davon hatten ganz besondere Bedeutung für den SternkatalogSystematisches Verzeichnis von Sternen mit ihren für eine bestimmte Epoche gültigen Positionen am Himmel und bestimmten Eigenschaften wie z.B. Helligkeit, Spektraltyp, Entfernung, Eigenbewegung und Radialgeschwindigkeit. des südlichen Himmels, den er in zweijährigen Messungen von Kapstadt aus angefertigt hatte: das Rautennetz und eine genau gehende Pendeluhr, die er für die Positionsbestimmung der Sterne benötigte. Während wir das Rautennetz heute als Sternbild Netz (lateinisch: Reticulum für „kleines Netz“) am Himmel finden, liegt die Pendeluhr (lateinisch: Horologium) diesem genau benachbart. Als genauer Beobachter mag Lacaille in dem unscheinbaren Areal eine gekrümmte Kette aus Sternen der 5. Helligkeitsklasse aufgefallen sein, die man mit etwas Fantasie als schwingendes Pendel einer Standuhr interpretieren kann. Von Lacaille anfangs „L’horloge à pendule & à secondes“ genannt, übernahm die Internationale Astronomische Union schließlich die Pendeluhr als „Horologium“ in die Liste der 88 offiziellen Sterbilder auf.
horologium reticulum lacaille planisphere

Die Sternbilder Pendeluhr (Horologium) und Netz (Reticulum) in einer Sternkarte nach Lacaille. (Quelle: Nicolas-Louis de Lacaille, Planisphère des Ètoiles Australes)

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